Ein Pariser Gericht hat die chinesische Modeplattform Shein verpflichtet, beim Verkauf von Erotikartikeln eine Altersverifikation einzuführen. Für jeden Verstoß gegen diese Auflage droht eine Strafe von 10.000 Euro. Hintergrund sind öffentliche Proteste und Ermittlungen wegen kindlich wirkender Sexpuppen, die auf Sheins Marktplatz angeboten wurden.
Gericht lehnt Sperrantrag der französischen Regierung ab
Die französische Regierung hatte eine dreimonatige Sperre der gesamten Shein-Website beantragt, um gegen die beanstandeten Produkte vorzugehen. Das Gericht bewertete diesen Schritt jedoch als „unverhältnismäßig“ und wies den Antrag zurück. Sheins Hauptangebot an Modeartikeln bleibt somit in Frankreich weiterhin verfügbar.
Shein zeigt sich kooperationsbereit
Ein Unternehmenssprecher erklärte gegenüber Reuters, man begrüße das Urteil und werde die Kontrollmechanismen in enger Abstimmung mit den französischen Behörden weiter verschärfen. Shein strebt an, zu den strengsten Branchenstandards zu gehören und versichert die vollständige Einhaltung lokaler Gesetze.
Maßnahmen vor dem Urteil
Bereits vor dem Gerichtsurteil hatte Shein auf den öffentlichen Druck reagiert: Die Marketplace-Funktion für Drittanbieter wurde vorübergehend deaktiviert, und der weltweite Verkauf von Sexspielzeug über die Plattform eingestellt.
Hintergrund der Ermittlungen
Der Fall wurde durch die französische Verbraucherschutzbehörde ausgelöst, die im November auf verbotene Artikel wie Waffenattrappen und kindlich wirkende Sexpuppen auf Sheins Marktplatz aufmerksam wurde. Kurz nach der Eröffnung von Sheins erstem stationären Geschäft in Paris leitete die Regierung ein Verfahren ein. Die Plattform steht nun unter verstärkter Beobachtung.
